Die Werster Heimatstube
Von Gerd Prinzhorn – Februar 2024
Es war im Jahre 1962, als die Geschichte unserer Heimatstube ihren Anfang nahm. In diesem Jahre verkaufte der Landwirt Karl Harre seinen im Ortskern gelegenen Hof aus dem Jahre 1857 mit der historischen Anschrift Werste Nr. 3 an die damals noch selbständige Gemeinde Werste. 1967 wurde der Hof als Bürgerhaus eingeweiht und diente den Werster Vereinen als Treffpunkt. Über den „Harren Hof“ wird an anderer Stelle noch zu berichten sein.
Der 1971 gegründete Vereinsring Werste richtete im Harren Hof nach und nach die „Werster Stube“ ein. Dort wurden Fotos und historische Gegenstände und auch prähistorische Funde, wie Urnen, Werkzeuge und Fragmente eines hier gefundenen Mammuts ausgestellt. Aus Anlass des 25-jährigen Bestehens des Bürgerhauses im Jahre 1992 wurde die dann so genannte „Heimatstube Werste“ der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Die Heimatstube war ein Ort, der die Ortsgeschichte von Werste anhand von zusammengetragenen Exponaten und Dokumenten darstellte. Nach dem Verkauf des Harren Hofes im Jahre 2014 konnte die Heimatstube dort nicht mehr betrieben werden. Die Ausstellungsstücke wurden aus- und zwischengelagert. Der größte Teil davon fand nun im Jahre 2016 mit freundlicher und dankenswerter Unterstützung der Evangelischen Kirchengemeinde Werste im Paul-Gerhardt-Haus in der Steinfeldstraße ein neues Zuhause. Viele Fotos und Schriften wurden dem Stadtarchiv übergeben.
Das Vorstandsmitglied des Vereinsringes Werste Reinhard Scheer und der Verfasser dieses Berichtes als damaliges Vorstandsmitglied des Arbeitskreises für Heimatpflege haben es unter der Schirmherrschaft des Vereinsringes übernommen, der Heimatstube in der neuen Umgebung eine neue Gestalt zu geben. Dazu gehörte auch die Beschaffung geeigneter Vitrinen für die Präsentation verschiedener Exponate. Dies gelang dank unentgeltlicher Abgabe von Vitrinen vom Eulenburg- Museum in Rinteln und vom Historischen Museum in Bielefeld. Die schweren Glasvitrinen wurden mit Hilfe des Vereinsringmitgliedes Kurt Eilbracht und auf recht abenteuerliche Weise nach Werste geschafft und in der Heimatstube wieder aufgebaut.
Am Sonntag, dem 12. März des Jahres 2017, konnte im Anschluss an den Gottesdienst in einer kleinen Feierstunde unsere Heimatstube wieder eröffnet werden. Ein Dank gebührt den vielen Helfern aus dem Kreis des Vereinsrings sowie dem Stadtheimatpfleger Dr. Klaus Peter Schumann und der Leiterin des Stadtarchivs Stefanie Hillebrand.
Die Werster Bürger sind aufgerufen, zu den Themen der Dorfgeschichte beizutragen. Willkommen sind private Exponate – als Leihgaben oder Überlassungen – aus dem Alltagsleben unserer Dorfbewohner, etwa zu den Themen Bauernhöfe und ihrer Familien, Dorfkneipen, Vereinsleben, Kleingewerbe und Industrie, Steinkammergrab, Sielwehr und das Leben an der Werre. Da hiervon in den letzten Jahren rege Gebrauch gemacht wurde, gewinnt die Heimatstube immer weiter an Attraktivität.
Die Heimatstube wird mehrfach im Jahr jeweils im Anschluss an den Gottesdienst für Besucher geöffnet. Die Öffnungstage könnt Ihr an anderer Stelle im Terminkalender nachlesen.